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Angehörigen- und Familienarbeit

Von Verwandten, Partnern und Freunden psychisch kranker Menschen wird erwartet, dass sie dem Betroffenen verständnisvoll zur Seite stehen. Dabei wird häufig übersehen, dass auch sie unter der Situation leiden und Unterstützung benötigen. Dabei ist das Leid der Angehörigen umso größer, je näher sie dem Betroffenen stehen.

Die Gefahr für Angehörige, selbst krank zu werden

Freunde, Familienmitglieder und Partner sind für den Heilungsprozesses des Betroffenen sehr wichtig, doch nicht selten endet das Bemühen zu helfen in der Selbstaufgabe. So kann die psychische Erkrankung eines nahestehenden Menschen für Angehörige zu einer großen körperlichen und seelischen Belastung werden.
In manchen Fällen können sich eigene Stress- und Krankheitssymptome wie Ängste, Schlafstörungen und körperliche Beschwerden entwickeln – bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depression, Substanz-Missbrauch und Co-Abhängigkeit.

Hilfe für Angehörige von psychisch Kranken

Ist ein Freund, Familienmitglied oder Ihr Lebenspartner psychisch krank, belastet das nicht nur Ihre Beziehung. Wenn Sie bemerken, dass das psychische Leiden des Betroffenen starke Auswirkungen auf Ihr eigenes Wohlbefinden und ihre Gesundheit hat, holen Sie sich bitte rechtzeitig Hilfe.
 

Die kbo-Lech-Mangfall-Kliniken bieten spezielle Unterstützung für Angehörige. Das Angebot reicht von regelmäßigen Angehörigen-Gesprächen, Selbsthilfegruppen bis zu einer eigenen therapeutischen Behandlung.

Wenn zuhören und gut zureden nicht mehr helfen, der Betroffene im schlimmsten Fall (verbal) aggressiv wird, nicht mehr zugänglich ist oder gar Suizidgedanken äußert, ist professionelle Hilfe nötig. Geben Sie ein Stück weit die Verantwortung ab. Denn egal wie geduldig Sie sind, Sie können das Problem nicht immer alleine lösen – und das müssen Sie auch nicht! In unseren Fachkliniken finden Betroffene ein offenes Ohr für ihre Leiden und die Hilfe, die sie benötigen.

In den Gruppensitzungen sprechen wir über zentrale Gefühle wie Wut, Angst oder Enttäuschung und unterschiedliche Themen. Auch der Umgang mit Rückfällen, Begleiterkrankungen des Patienten oder Co-Abhängigkeit werden thematisiert.

 

Warnsignale, die auf eine psychische Erkrankung hinweisen können:

  • Anhaltender Erschöpfungszustand und Antriebslosigkeit
  • Anhaltendes Gefuühl von Trauer, Freud- oder Mutlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit, oftmals ohne erkennbaren Grund
  • Ausgeprägte Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle
  • Unerklärliche körperliche Beschwerden
  • Verringerte Konzentrationsfähigkeit
  • Mangelndes Interesse an sozialen Kontakten
  • Schlafstörungen

 

Fotoquelle (Header): ©photographee.eu/stock.adobe.com